Schutz vor Verleumdung: Wie Ärzte gegen negative Rezensionen vorgehen können

Bewertungsportale wie Jameda, Sanego oder Google sind aus dem digitalen Zeitalter nicht mehr wegzudenken. Sie bieten Patienten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit Ärzten zu teilen und anderen bei der Suche nach einem passenden Mediziner zu helfen. Doch was passiert, wenn diese Bewertungen falsche Behauptungen enthalten und den guten Ruf eines Arztes schädigen? Hier kommen die jüngsten Entwicklungen des “Jameda-Gesetzes” ins Spiel.

Das Landgericht München hat kürzlich eine bahnbrechende Entscheidung getroffen, die die Rechte der Ärzteschaft gegenüber Bewertungsplattformen wie Jameda erheblich stärkt. In einem Fall, in dem ein Zahnarzt mit einer negativen Bewertung konfrontiert wurde, die Falschbehauptungen enthielt, entschied das Gericht, dass Bewertungsplattformen wie Jameda Tatsachenbehauptungen beweisen müssen. Das bedeutet, dass die Beweislast nicht mehr bei den Ärzten liegt, sondern bei den Plattformen selbst.

In dem besagten Fall hatte ein Zahnarzt eine Bewertung erhalten, in der ihm eine fehlerhafte Zahnbehandlung vorgeworfen wurde. Der Zahnarzt konnte jedoch keinen Patienten mit den behaupteten Merkmalen in seiner Praxis ausfindig machen und forderte die Löschung der Bewertung durch Jameda. Die Plattform argumentierte, dass der Nutzer die Bewertung per E-Mail bestätigt habe. Das Landgericht München widersprach dieser Argumentation und urteilte, dass Jameda die Beweislast trage.

Das Urteil des Landgerichts München beinhaltet auch die Anordnung, den Beitrag mitsamt der Bewertung und den Noten zu entfernen. Andernfalls droht ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro. Dies zeigt, wie ernsthaft das Gericht die Sache nimmt und wie wichtig es ist, gegen ungerechtfertigte Bewertungen vorzugehen.

Ärzte sollten in der Konsequenz dieses Urteils ihre Profile auf Bewertungsportalen regelmäßig überprüfen. Im Falle von unangemessenen oder unwahren Kommentaren sollten sie sich an den Betreiber des Portals wenden, um entsprechende Beiträge löschen zu lassen. Es ist jedoch zu beachten, dass Ärzte derzeit kein Recht haben, ihr von Jameda ungefragt angelegtes Profil gänzlich zu löschen. Dies liegt daran, dass Jameda nicht nur eine Verbraucherplattform ist, sondern auch eigene geschäftliche Interessen verfolgt.

Das “Jameda-Gesetz” und ähnliche Gerichtsurteile verdeutlichen die Bedeutung eines rechtlichen Beistands für Ärzte, die sich gegen ungerechtfertigte negative Rezensionen wehren möchten. Ein erfahrener Anwalt kann Ärzte bei der Durchsetzung ihrer Rechte unterstützen und ihnen helfen, ihren guten Ruf zu schützen. In vielen Fällen können Rechtsanwälte die Löschung von diffamierenden Bewertungen erwirken und die Verbreitung solcher Bewertungen verhindern.

Als Therapiefreiheit für Ärzte e.V. bieten wir Ärzten unseren rechtlichen Beistand an, um sie bei der Löschung ungerechtfertigter Bewertungen zu unterstützen. Wir verstehen die Herausforderungen, denen Ärzte bei der Bewahrung ihres Rufs gegenüberstehen, und setzen uns dafür ein, dass sie fair behandelt werden. Wenn Sie weitere Informationen zu unseren Dienstleistungen wünschen, zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden.

In einer Zeit, in der der Online-Ruf von Ärzten so entscheidend ist, ist es beruhigend zu wissen, dass es Möglichkeiten gibt, sich gegen ungerechtfertigte negative Bewertungen zu wehren. Mit dem richtigen rechtlichen Beistand können Ärzte sicherstellen, dass ihr Ruf intakt bleibt und sie sich weiterhin auf die bestmögliche Versorgung ihrer Patienten konzentrieren können.

Ihr Team von Therapiefreiheit für Ärzte e.V.

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